Den Innenraumfilter wechseln stellt eine Routinetätigkeit bei einem modernen Fahrzeug dar. Alte Filter bergen das Risiko, dass Ozon und Stickoxide in den Innenraum gelangen und sprichwörtlich „Dicke Luft“ herrscht. Dies hat nicht nur ein unangenehmes Innenraumklima, sondern auch nachlassende Konzentration und möglicherweise sogar allergische Reaktionen zur Folge. Einen herkömmlichen Filter erhalten Autofahrerinnen und -fahrer bereits für wenig Geld und auch die Kosten für den Einbau bewegen sich meist noch im zweistelligen Bereich.
Auf die Frage „Wie oft Innenraumfilter wechseln?“ empfehlen Experten, nach rund 15.000 bis 20.000 Kilometern bzw. mindestens einmal jährlich aktiv zu werden. Warum das so ist?
Ganz einfach, weil sich sowohl Pollen als auch Schmutz- und Staubpartikel auf dem Innenraumfilter ablagern und damit die Luftzirkulation bzw. die Frischluftzufuhr behindern. Der Filter besteht aus einem Vlies in mehreren Lagen, wobei zwischen einem Schmutzfänger bzw. Vorfilter, einer elektrostatisch aufgeladenen Schicht und einer stabilisierenden Schicht unterschieden wird. Die elektrostatische Aufladung ist erforderlich, damit die Partikel haften bleiben und gewissermaßen magnetisch wirken.
Als Material greifen die Hersteller der Filter mittlerweile auf Kunstfasern bzw. Synthetik zurück, während in früheren Jahren auf Papier gesetzt wurde. Relevant ist die plissierte Struktur, d.h. das Polyestermaterial wird in Zick-Zack-Form gefaltet, um so wenig Partikel wie möglich, aber trotzdem ausreichend Frischluft, durchzulassen.
Hochleistungsfilter sind dem herkömmlichen Filter überlegen und sorgen für nahezu 100 Prozent gefilterte Luft. Der Filter befindet sich stets in der Klimaanlage und sorgt dafür, dass Autoabgase aber auch Staub, Ruß und Pollen nicht in den Innenraum gelangen. Mittlerweile existiert kaum noch ein Fahrzeug, das nicht über eine eingebaute Klimaanlage (AC) verfügt und natürlich lassen sich entsprechende Systeme auch nachrüsten.
Was als herkömmlicher Filter bezeichnet wird, ist genau genommen der Staub- und Pollenfilter. Wie der Name bereits sagt, werden Staub- und Pollenpartikel daran gehindert, in den Innenraum des Fahrzeugs zu gelangen.
Im Herbst und Winter mag dies nur ein geringes Problem darstellen, doch gerade in der Frühlingszeit sind leistungsstarke Filter zwingend erforderlich. Wer beim Innenraumfilter wechseln noch einen Mehrwert erzielen möchte, entscheidet sich für einen Aktivkohlefilter. Dieser gleicht im Aufbau dem klassischen Pollenfilter, wird jedoch zudem mit einer Aktivkohleschicht versehen. Diese Kohle besitzt eine gigantische innere Oberfläche und gilt als nahezu perfektes Material zum Filtern.
Aufgrund der feinkörnigen Struktur werden nicht nur Pollen und Staub ausgefiltert, sondern auch Gase, Gerüche und Bakterien. Bekannt sind entsprechende Filter auch aus dem Atemschutzbereich sowie im Bereich industrieller Klimaanlagen. Vor allem diejenigen, die viel in viel befahrenen Bereichen mit Smoggefahr unterwegs sind, sollten sich für einen Aktivkohlefilter entscheiden.
Noch einen Schritt weiter gehen High Efficiency Particulate Air Filter bzw. Hepa-Filter. Diese hocheffizienten Partikelfilter helfen auch gegen Viren und Mikroorganismen und filtern sage und schreibe 99,95 Prozent. Ein Pluspunkt besteht darin, dass so auch der Abrieb der Bremsen nicht in den Innenraum gelangt. Zu beachten ist allerdings, dass Hepa-Filter ein gutes Stück größer als ein herkömmlicher Filter sind und daher von vornherein eine geeignete Klimaanlage vorhanden sein muss. Bis dato handelt sind diese Filter auch eher exotisch und werden erst seit ca. 2020 überhaupt in Autos integriert. Beispiele sind der Rolls-Royce Ghost oder auch Luxusfahrzeuge von Herstellern wie BMW und Mercedes-Benz.
Klassischer Staub- und Pollenfilter
Aktivkohlefilter
High Efficiency Particulate Air Filter (Hepa-Filter)
Wer möchte, kann auch in Eigenregie den Innenraumfilter bzw. Pollenfilter wechseln – sofern es sich nicht um Hepa-Technologie handelt. Im ersten Schritt gilt es herauszufinden, ob der Filter im Motorraum oder im Innenraum verbaut wurde, was meist leicht zu recherchieren ist.
Im geöffneten Motorraum sollten bei abgekühlten Motor die Kunststoffverkleidungen unterhalb der Windschutzscheibe entfernt und die Dichtungen gelöst werden. Wenn der Filter frei liegt, lässt sich dieser entfernen und vor dem Einsetzen eines frischen Filters der Filterkasten entstaubt und gereinigt werden. Der Einbau geht meist leicht von der Hand, zumal die Filter mit Pfeilen versehen sind und somit klar wird, in welche Richtung die Luft strömt.
Im Innenraum funktioniert das Filterwechseln, indem zunächst das Gehäuse der Klimaanlage unter dem Handschuhfach (oder an einer anderen Stelle) gefunden wird. Zum Teil müssen auch hier Verkleidungen entfernt werden, um überhaupt an die passenden Stellen zu gelangen. Das Procedere gleicht dann dem im Motorraum, d.h. der Pollenfilter wird entfernt, das Gehäuse gereinigt und ein neuer Pollenfilter wird integriert. Wer sich nicht selber die Mühe machen möchte, kann auch eine Werkstatt beauftragen. Die Kosten variieren je nach Fahrzeugtyp und Hersteller, sollten allerdings niemals deutlich über 100 Euro liegen. Teilweise empfehlen sich Tutorials, die von vornherein Aufschluss über den Schwierigkeitsgrad des Pollenfilterwechsels in Eigenregie geben.
Innenraumfilter wechseln ist wichtig und sollte einmal im Jahr auf dem Programm stehen. Besonders eignet sich der Frühling, weil hier verstärkt Pollen und Staub herumfliegen. Wer mehr als 20.000 Kilometer gefahren ist, kann auch früher Hand anlegen. Möglich ist sowohl das Setzen auf einen herkömmlichen Filter als Pollenfilter oder einen Aktivkohlefilter, der auch noch Bakterien und Gerüche ausfiltert. Luxusfahrzeug fahren sogar mit Hepa-Filtern aus dem Hochleistungsbereich. Letztere lassen sich meist nicht in Eigenregie auswechseln, während dies bei Standardfiltern in aller Regel problemlos möglich ist.
Einmal im Jahr oder nach ca. 20.000 Kilometer den Innenraumfilter wechseln
Aktivkohlefilter filtert auch Gerüche, Gase und Bakterien
Bester Zeitpunkt für den Wechsel ist Frühjahr
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