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Das eine vorweg: beim VW Golf vom Original zu sprechen und den Seat Leon lediglich als günstige Variante anzusehen, funktioniert im Jahr 2018 nicht mehr. Längst hat die spanische Konzerntochter aufgeholt. Und zwar mit Riesenschritten. Vorbei die Zeiten, in denen vor allem im Innenraum manche Komponenten wackelten und laute Geräusche hören ließen.
Dennoch lässt sich nicht verhehlen, dass der VW Golf oberflächlich betrachtet noch eine Schippe drauflegt und schlichtweg edler wirkt. Woran man das erkennt? Unter anderem an den Spaltmaßen. Oder auch an der Summe verfügbarer Extras. Ob sich auch in puncto Image Unterschiede ergeben, muss jeder für sich selbst entscheiden.
In Zahlen ausgedrückt, bedeutet dies 4,23 Meter, bei einer Breite von ebenfalls 1,81 Meter. Diese Parallelen sind nicht verwunderlich, denn schließlich teilen sich sowohl Leon als auch Golf (und übrigens auch der Audi A3 oder der Skoda Octavia) die Plattform des modularen Querbaukastens (MQB).
Apropos Optik: hierzu gehört auch, dass der Seat Leon mittlerweile eine Fülle an Leichtmetallrädern aufbietet, die im Format von 16 bis 18 Zoll für jeden Geschmack geeignet sind.
8 Ergebnisse
Bislang ließen sich wenige Unterschiede zwischen Seat Leon und VW Golf ausmachen. Ein Blick auf die erhältlichen Extras offenbart jedoch, dass Volkswagen ein klein wenig die Nase vorn hat. Seit dem Facelift trägt der Leon einen acht Zoll großen Touchscreen im Inneren. Auch lassen sich Smartphones via Android oder Apple-Betriebssystem integrieren. Ebenfalls erfreuen beide Modelle durch Spurhalteassistent, adaptiven Tempomat und einen Stauassistenten.
Die Liste lässt sich problemlos erweitern, beispielsweise um das schlüssellose Schließ- und Startsystem KESSY im Leon oder den Wireless Charger. Ebenfalls steht eine Rückfahrkamera bereit und es lassen sich individuelle Fahrprofile und Fahrmodi einstellen. Annehmlichkeiten wie die digitale Kombi-Instrument-Anzeige oder auch einen Anhängerassistenten bietet jedoch einzig und allein das Modell der Konzernmutter.
Ein Fahrzeug der Kompaktklasse muss naturgemäß komfortabel und praktisch ausfallen. Golf und Leon bieten beide einen Stauraum von 380 Liter, doch hat der Wolfsburger Klassenprimus bei umgeklappten Sitzen mit 1.270 Liter gegenüber 1.210 Liter (wenn auch knapp) die Nase vorn. Dieser kleine Vorsprung wird durch die niedrige Ladekante noch ausgebaut und unterstrichen.
In der Rundumsicht und überhaupt in den Sicht- und Blickverhältnissen wird der Leon meist ein Stückchen besser eingestuft. Hinsichtlich der Annehmlichkeiten wie Ledersitzen oder Ambientebeleuchtung etc. ist der Seat Leon mittlerweile voll und ganz „state of the art“.
Beim Vergleich zwischen VW Golf und Seat Leon kommt es natürlich auch auf die jeweils gewählte Ausstattungslinie an. Beim Leon sind es neben der Basisvariante die Linien Reference, Style und FR sowie seit dem Facelift XCELLENCE. Beim Golf ist die Vielfalt noch ein gutes Stück größer, was sich anhand der Trendline, Comfortline, Highline sowie Ausführungen der R-Line, GTE, GTD, GTI, GTI „Performance“ und R ablesen lässt. Von Sondermodellen, die beide Hersteller immer wieder im Programm haben einmal abgesehen. Die Besonderheit des GTI liegt unter anderem in einer Progressivlenkung, die den Fahrspaß auf kurvenreichen Strecken merklich erhöht. Oder im eigens gestrafften Sportfahrwerk.
Der Cupra aus dem Hause Seat steht dem hinsichtlich des Fahrwerks in nichts nach. Konkret bedeutet dies, dass auch der temperamentvoller Spanier mit einer Progressivlenkung und zudem dem Rack Electric Power System (R-EPS) ausgestattet wurde.
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Hinsichtlich der Motorenvielfalt nehmen sich die beiden Modelle nichts. Der kleinste Golf schöpft 85 PS aus dem 1.0 TSI, beim Seat Leon lassen sich der 1.0 TSI Ecomotive mit 115 PS oder der 1.2 TSI mit 86 PS als Einsteiger bezeichnen. Natürlich stehen beide Modelle unter anderem mit Allrad- sowie Vorderradantrieb zur Verfügung und auch die Wahl zwischen Schaltgetriebe und Automatik bleibt unbenommen. Wer auf Diesel setzt, wählt beim Seat Leon ebenso wie beim VW Golf aus drei Varianten mit 115 bis 184 PS.
Ein Alleinstellungsmerkmal besitzt der VW Golf derzeit jedoch mit dem 1.5 TSI. Dieses Aggregat erhielt beste Kritiken, was am geringen Verbrauch, variablem Turbolader sowie einem erhöhten Einspritzdruck liegt. Andererseits wird dem Leon trotz weitgehend identischer Motoren in vielen Tests mehr Sportlichkeit zugebilligt.
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Anders als andere „Schwestermodelle“ von Importmarken lässt es der Seat Leon nicht an einer Top-Motorisierung fehlen. Wo Volkswagen seinen GTI ins Rennen schickt, sind die Spanier mit Modellen wie dem 2.0 TSI Cupra 300 und dem 2.0 TSI Cupra R ebenfalls stark vertreten. Die Leistung der genannten Benziner beläuft sich auf 300 bzw. 310 PS. Der VW Golf GTI bietet ebenfalls bis zu 310 PS und auch der VW Golf R liegt exakt in diesem Bereich.
Spannend ist in diesem Kontext ein Blick auf die Beschleunigung. Hier vergehen gerade einmal 4,6 Sekunden, bis der Golf R die 100 km/h-Marke knackt und auch die Varianten des GTI sind mit 6,2 bis 6,4 Sekunden alles andere als lahm. Um ehrlich zu sein, hält der Leon hier nicht ganz mit und erreicht bestenfalls einen Wert von 4,9 Sekunden oder 5,8 Sekunden beim 2.0 TSI Cupra R.
Der Seat Leon wurde ebenfalls in der ersten Generation von Giugiaro gezeichnet und auch hier folgte Walter de Silva. Die aktuelle dritte Generation stammt jedoch aus der Feder von Alejandro Mesonero-Romano, dem nach Ansicht vieler Experten der „heißere Golf“ gelungen ist. Das Facelift im Jahr 2017 fiel bewusst dezent auf und ging lediglich mit einem verlängerten Grill und Voll-LED einher. Ansonsten wirkt das Fahrzeug durch und durch außergewöhnlich und erfreut durch seine schlanke, sportive Silhouette.
Ein VW Golf ist ein VW Golf. Ein Fahrzeug, dem ein hohes Maß an Vernunft zugebilligt wird. Angesichts der ständige Tabellenführung im Bereich der Neuzulassungen versteht sich jedoch von selbst, dass der Volkswagenkonzern hinsichtlich der Gestaltung keinerlei Wagnisse eingeht und Neuerungen nur behutsam einsetzt.
Vorbei die Zeiten, in denen ein Giorgio Giugiaro mit der ersten Generation Maßstäbe setzte. Wobei die breite C-Säule auch in der aktuellen siebten Ausgabe beibehalten wurde. Aktuell misst der VW Golf 4,26 Meter und wurde von Walter de Silva gestaltet. Dieser hat dem Dauerbrenner viel Breite (stolze 1,81 Meter) verpasst und lässt zudem viel Sportlichkeit erkennen.
Daten | VW Golf* | Seat Leon |
---|---|---|
Fahrzeugklasse | Kompaktklasse | Kompaktklasse |
Modelljahr | 2018 | 2018 |
Anzahl Türen | 3 – 5 | 3 – 5 |
Länge | 4255 – 4586 mm | 4228 – 4549 mm |
Breite | 1790 – 1799 mm | 1810 – 1816 mm |
Höhe | 1442 – 1515 mm | 1423 – 1481 mm |
Sitze | 5 | 5 |
Radstand | 2620 – 2637 mm | 2596 – 2636 mm |
Gepäckraumvolumen (normal) | 343 – 605 l | 275 – 587 l |
Leergewicht | 1205 –1584 kg | 1168 – 1529 kg |
zulässiges Gesamtgewicht | 1720 – 2110 kg | 1700 – 2050 kg |
* ausgenommen Plug-in-Hybridvariante GTE
Daten | VW Golf TSI | Seat Leon TDI |
---|---|---|
Motor | 3 – 4 Zylinder | 3 – 4 Zylinder |
Hubraum | 999 – 1984 cm3 | 999 – 1984 cm3 |
Leistung | 63 – 228 kW 85 – 310 PS |
63 – 228 kW 86 – 310 PS |
Beschleunigung 0-100 km/h | 4,6 – 11,9 Sek. | 4,9 – 11,9 Sek. |
Max Geschwindigkeit | 180 – 250 km/h | 178 – 250 km/h |
Kraftstoffverbrauch kombiniert | 4,7 – 7,8 l/100 km | 4,4 – 7,3 l/100 km |
CO2-Emmision kombiniert | 107 – 177 g/km | 102 – 170 g/km |
Effiziensklasse | A – E | A – E |
Abgasnorm | Euro 6 | Euro 6 |
Daten | VW Golf TDI | Seat Leon TDI |
---|---|---|
Motor | 4 Zylinder | 4 Zylinder |
Hubraum | 1598 – 1968 cm3 | 1598 – 1968 cm3 |
Leistung | 66 – 135 kW 90 – 184 PS |
85 – 135 kW 150 – 184 PS |
Beschleunigung 0-100 km/h | 7,5 – 11,9 Sek. | 7,1 – 9,8 Sek. |
Max. Geschwindigkeit | 185 – 230 km/h | 197 – 228 km/h |
Kraftstoffverbrauch kombiniert | 3,9 – 5,2 l/100 km | 4,0 – 5,4 l/100 km |
CO2-Emmision kombiniert | 102 – 137 g/km | 105 – 139 g/km |
Effiziensklasse | A – B | A – B |
Abgasnorm | Euro 6 | Euro 6 |
Daten Stand: 06.04.2018
Bildquelle © Seat, VW & Pixabay
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