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Ohne Angaben zum NCAP bzw. dem Euro NCAP Crashtest geht es nicht. Das European New Car Assessment Programme bzw. Europäische Neuwagen-Bewertungs-Programm hat sich rund ein Vierteljahrhundert nach seiner Gründung zum regelrechten „Goldstandard“ bei der Bewertung der Sicherheit eines Fahrzeugs erwiesen. Die Kriterien sind streng und umfassend und wenn ein Fahrzeug die begehrten fünf Sterne erhält, ist dies unweigerlich ein echtes Kauf- oder Leasingkriterium.
Es war im Jahr 1996 als Euro NCAP ins Leben gerufen wurde. Die Abkürzung steht für ein Programm, dass die Sicherheit von Fahrzeugen bewertet und zudem als Dachorganisation fungiert. Das britische Verkehrsministerium bzw. Department for Transport war zu Beginn federführend und arbeitet mit der weltweit tätigen Transport Research Laboratory (TRL) zusammen. Dieses Institut für Verkehrs- und Verkehrssicherheitsforschung existiert bereits seit den 1930er Jahren und war unter anderem für die Erforschung und flächendeckende Einführung von Kreisverkehren verantwortlich.
Euro NCAP wuchs bald heran und entwickelte sich zu einer europäischen Institution. Ziel ist die flächendeckende und europaweit gültige Durchführung von Tests, weshalb hierzulande auch ADAC und ACE Euro-NCAP-Mitglieder sind. Weitere Mitglieder stammen aus Schweden, Frankreich, Luxemburg aber auch Spanien, den Niederlanden und Italien und insgesamt existieren 14 Mitglieder aus unterschiedlichen Staaten, worunter sich Ministerien ebenso wie Automobilclubs, Versicherungsverbände und Institute finden. Sitz von Euro NCAP ist das belgische Leuven.
Natürlich existieren auch anderenorts vergleichbare Programme. Exemplarisch zu nennen sind C-NCAP für China, JNCAP für Japan oder auch US NCAP und KNCAP (Südkorea) sowie Bharat NCAP in Indien. Die Liste ließe sich noch erweitern und hinzu kommt auch noch Global NCAP im Einklang mit den Nachhaltigkeitszielen der UN.
Erklärtes Ziel von Euro NCAP ist das Schaffen von Transparenz hinsichtlich der Fahrzeugsicherheit. Zu diesem Zweck werden neue Fahrzeuge umfangreichen Tests unterzogen, die in Sternebewertungen münden. Die Bestbewertung liegt bei fünf Sternen, was ein hervorragendes Ergebnis bedeutet, darunter rangieren vier Sterne (gut), drei Sterne (durchschnittlich) sowie zwei Sterne für einen rein nominellen Aufprallschutz ohne den Einsatz von Unfallvermeidungstechnologie, ein Stern für einen geringen Aufprallschutz und geringfügigen Einsatz von Technologie und null Sterne für Fahrzeuge, die – salopp formuliert – gerade so die gesetzlichen Typgenehmigungsnormen erfüllen.
Die ersten Crashtests wurden im Jahr 1997 durchgeführt und sahen seinerzeit den Volvo S40 mit vier Sternen als Sieger. Die erste Fünf-Sterne-Wertung gelang 2001 dem Saab 9-5 und über die Jahre hat sich die Sicherheit der Fahrzeuge – vielleicht auch aufgrund von Euro NCAP – kontinuierlich verbessert. Charakteristisch ist kontinuierliche Weiterentwicklung des Testverfahren, d.h. die heutigen Kriterien sind nicht mehr mit denen vor 20 oder mehr Jahren zu vergleichen. Auch wurde aus einem reinen Crashtest ein mittlerweile umfassender Test der Sicherheit für Insassen und weitere Verkehrsteilnehmerinnen und Teilnehmer.
Relevant für eine gute oder gar hervorragende Bewertung sind längst auch die integrierten Sicherheitssysteme und Assistenten. Zu beachten ist jedoch, dass die Sicherheitsausstattung in allen Ländern der Europäischen Union Teil der Serienausstattung sein muss. Seit 2016 lassen sich zudem Wertungen für einzelne Sicherheitspakete durch die Hersteller anfordern. Dies führt dann dazu, dass eine Serienvariante zum Teil deutlich weniger Sterne erhält als ein vollausgestattetes Modell.
Um die Sicherheit eines Fahrzeugs zu ermitteln, werden die Tests anhand von vier Kriterien durchgeführt. Im Einzelnen sind dies der Schutz von erwachsenen Insassen, die Kindersicherheit, die Sicherheit ungeschützter Verkehrsteilnehmer wie Fußgänger oder Radfahrer sowie die eingebauten Assistenzsysteme. Zu beachten ist dabei, dass stets die letzte Bewertung ausschlaggebend ist, d.h. Hersteller verbessern ihre Fahrzeuge vielfach mit jeder Modellpflege und jedem Modelljahrgang, was dann zu neuen Tests und möglicherweise besseren Resultaten führt.
Die Kriterien variieren von Jahr zu Jahr bzw. werden kontinuierlich verfeinert. Änderungen finden sich auf der Webseite von Euro NCAP und werden transparent kommuniziert. Getestet werden übrigens nicht alle Fahrzeuge, die auf dem europäischen Markt erscheinen, sondern es wird eine Auswahl getroffen. Damit ein Test valide abläuft, werden vier identische Fahrzeuge benötigt, wobei die Modelle entweder von den Herstellern oder von einzelnen Mitgliedern von Euro NCAP bereitgestellt werden.
Im Jahr 2022 wurden 60 Fahrzeuge getestet, wobei die beiden ersten Plätze an den Tesla Model S und Model Y gingen. Dahinter folgen der Lexus RX, der Mercedes-Benz EQE sowie der Wey Coffee 01 und der Wey Coffee 02.
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Doch wie funktioniert überhaupt ein Euro NCAP Crashtest? Die einfache Antwort auf diese Frage lautet: „In sechs Szenarien“, wobei diese wiederum mit Dummys unterschiedlicher Größe und Gewicht durchgeführt werden.
Zunächst einmal wird ganz klassisch ein Frontalaufprall simuliert, wofür ein Fahrzeug gegen eine Barriere gesteuert wird. Die Barriere war bis 2020 allein örtlich fixiert, seitdem wird auch mit einer mobilen Barriere gearbeitet, die die Auswirkungen auf andere Fahrzeuge berücksichtigt. Der Frontalcrash überprüft die Knautschzone und die Freisetzung der Aufprallenergie. Im Innenraum nehmen vier Dummys Platz, die auf den vorderen Sitzen durchschnittliche Erwachsene und im hinteren Bereich in Kindersitzen zwei Kinder im Alter von sechs und zehn Jahren simulieren. Auch simuliert wird der Unfall mit einer festen Barriere, um die Steifigkeit der Karosserie zu ermitteln. Klar ist dabei, dass die Ergebnisse der beiden frontalen Crashtests ausgewogen sein sollten, d.h. eine Karosserie muss steif genug für den Insassenschutz sein, darf jedoch auch nicht zu viel Energie freisetzen, um nicht andere Verkehrsteilnehmer über Gebühr zu gefährden.
Neben den frontalen Crash stehen zwei Tests mit seitlicher Kollision. Getestet wird dabei sowohl der Aufprall auf eine fahrbare Barriere, was sich – vereinfacht – als Unfall an einer Kreuzung verstehen lässt, als auch der seitliche Aufprall auf einen Pfahl bzw. Baum. Getestet wird mit Dummys auf Fahrer- und Beifahrerseite sowie zwei Kinder-Dummys auf den hinteren Sitzen, wobei natürlich Assistenzsysteme wie Seitenairbags für bessere Ergebnisse sorgen können.
Zuletzt spielt auch der Aufprall auf das Heck eines Fahrzeugs eines Rolle. Euro NCAP bewertet hierfür die Kopfstütze und legt bei diesen Tests den Fokus zudem auf die Kindersicherheit und die Möglichkeit, diese korrekt und einfach zu installieren.
Die Verkehrssicherheit ungeschützter Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer wird mit zwei Beinprüfkörpern sowie Prüfkörpern für den Kopfaufprall ermittelt.
Die Komplexität der durchgeführten Tests hat sich vor allem seit der flächendeckenden Einführung von Assistenzsystemen erhöht. Konkret bedeutet dies, dass auch Rückwärtsfahrten, Abbiegen, automatisches Notbremsen sowie das Funktionieren von Spur- und Geschwindigkeitshalter eine Rolle spielen und auch das Vorhandensein eines eCall-Systems positiv ins Gewicht fällt.
Nicht zu verwechseln sind Euro NCAP und Green NCAP. Letztere Initiative wurde allerdings vom Euro NCAP Programm ins Leben gerufen und überträgt das System der Sternebewertung auf die Umweltfreundlichkeit und Nachhaltigkeit eines Fahrzeugs. Getestet wird unter realen Bedingungen und die Blaupause für die Testverfahren liefern vielfach die Ecotests des ADAC. Auch werden in diesem Kontext ganze Lebenszyklusanalysen von Fahrzeugen erstellt und selbst der Primärenergieverbrauch und die Treibhausgasemissionen lassen sich untereinander vergleichen.
Nicht zu verwechseln sind Euro NCAP und Green NCAP. Letztere Initiative wurde allerdings vom Euro NCAP Programm ins Leben gerufen und überträgt das System der Sternebewertung auf die Umweltfreundlichkeit und Nachhaltigkeit eines Fahrzeugs.
Für Kauf oder Leasing eines Fahrzeugs spielt die Sicherheit eine entscheidende Rolle. Der Euro NCAP Crashtest bietet hierfür ein perfektes Bewertungssystem mit bis zu fünf Sternen. Dahinter steht ein Programm mit 14 Teilnehmern aus unterschiedlichen europäischen Ländern, das umfangreiche Tests nach verschiedenen Kriterien durchführt. Relevant sind sowohl die Sicherheit für die erwachsenen Insassen als auch die der mitfahrenden Kinder. Darüber hinaus werden die Tester einen Blick auf die Auswirkungen eines Unfalls auf ungeschützte Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer sowie die Ausstattung mit Assistenzsystemen und deren einwandfreies Funktionieren. Euro NCAP existiert seit 1997 und entwickelt die Testverfahren kontinuierlich weiter. Entsprechend sind die Tests flächendeckend anerkannt und gelten als überaus aussagekräftig.
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