Der Lexus RC ist ein Sportler aus echtem Schrot und Korn. Der wieselflinke Japaner firmiert als klassisches Coupé der Mittelklasse und ist seit 2015 auf dem Markt. Angeboten werden sowohl umweltfreundliche Hybridversionen als auch eine enorm kraftvolle V8-Variante, die selbst den italienischen und deutschen Konkurrenten das Fürchten lehrt. Im Jahr 2018 erhielt der Nachfolger des IS C eine gründliche Modellpflege und doch bleibt das Fahrzeug eine Seltenheit auf Deutschlands Straßen. Die Zulassungszahlen liegen Jahr für Jahr nur im zweistelligen Bereich – und das trotz der regelmäßig guten Kritiken, die dieser dynamische Kraftprotz in der Fachpresse erhält. Die Abkürzung „RC“ steht für ein „radical Coupé“ und trifft damit wieder einmal ins Schwarze.
Das Wichtigste auf einen Blick
Die Gestaltung des RC stammt aus der Feder des Designers Pansoo Kwon, der auch einige Modelle von Toyota maßgeblich mitentwickelt hat. 2010 entstanden die ersten Entwürfe und schon bald war klar, dass es 2+2 Sitzer werden würde. Eine der Grundlagen für die Formgebung war die Studie LF-LC, die im Jahr 2012 im Rahmen des Genfer Automobilsalons gezeigt wurde. 2013 wurde dann der RC als Serienfahrzeug auf der Tokyo Motor Show präsentiert. Ein interessantes Detail besteht in der geteilten Plattform: der vordere Bereich stammt vom Lexus GS, die mittlere Partie entspricht der des IS alias XE20 und am Heck gleicht der RC am ehesten dem IS aus der XE30- Serie. Dies bedeutet natürlich nicht, dass es dem Sportcoupé an Eigenständigkeit fehlt.
Optisch punktet das Modell mit einem Diabolo-Kühlergrill, der zum Teil mit einer Wabenstruktur überzogen ist. Die Fensterlinie steigt nach hinten an und die Rückleuchten haben eine dreidimensionale Anmutung und stehen ein wenig heraus. Sportlichkeit vermittelt auch der kleine Heckspoiler, der herausfahrbar ist. Wie es sich für ein sportliches Modell gehört, hat der Autobauer jede Menge kohlefaserverstärkten Kunststoff eingesetzt, um ein geringeres Gewicht zu erzielen. Eine Besonderheit des Lexus RC ist dessen großer Erfolg auf den Rennstrecken der Welt. Sowohl im japanischen Super-GT als auch auf dem Nürburgring zeigt sich das Fahrzeug regelrecht von seiner Schokoladenseite und unterstrich seine enorme Dynamik. Weitere Rennen fanden im Rahmen der IMSA statt und bei 35 Starts wurden immerhin vier Rennen gewonnen.
4,70 Meter sorgen dafür, dass der Lexus RC perfekt zwischen der Kompakt- und Mittelklasse platziert wurde. Die Breite von 1,84 Meter ist beeindruckend und mit nur 1,39 Meter handelt es sich um eine regelrechte Flunder. Natürlich wirkt sich der letztgenannte Wert positiv auf die Aerodynamik aus und sorgt für einen cw-Wert von vorzeigbaren 0,285. Der Radstand des flinken Japaners beträgt 2,73 Meter, das Leergewicht beginnt bei 1,7 Tonnen. Natürlich fehlt es auch nicht an Laderaum, wenngleich dieser Wert wahrlich nicht im Fokus steht. 366 Liter sind es immerhin, sodass sowohl ein paar Koffer als auch die Wochenendeinkäufe in den Innenraum passen.
Matrix-LED-Scheinwerfer
Verkehrszeichenerkennung
Glasschiebedach
Das eine vorweg: eine reine Fahrmaschine ist der Lexus RC wahrlich nicht und will dies auch nicht sein. Purismus ist nicht die Sache des Japaners, eher eine edle Ausstattung, die sich unter anderem in schicken Ledersitzen und vielen Metallelementen widerspiegelt. Matrix-LED-Scheinwerfer sind problemlos zu bekommen und auch Extras wie ein adaptiv arbeitendes Fernlicht sowie ein Spurhalteassistent gehören zur Ausstattung. Des Weiteren ist der Lexus RC in der Lage, Verkehrszeichen zu erkennen und adaptiv die Geschwindigkeit zu regeln und zu den Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug zu regeln. Ein Panorama-Glasschiebedach ist auch Teil des Programms und wer gerne Musik hört, setzt auf die Soundanlage mit ihren 17 Lautsprechern. Im Jahr 2019 erhielt der RC eine umfangreiche Modellpflege und wurde in diesem Kontext vor allem hinsichtlich des Fahrwerks noch ein gutes Stück sportlicher gestaltet. Unterstrichen wird dies durch Sportsitze sowie eine Sportpedalerie.
Angetrieben wird der Lexus RC entweder von Benzinmotoren oder einem Hybridantrieb. Bei den Benziner besteht die Wahl zwischen einem Reihen-Vierzylinder sowie einem V6- und einem V8-Aggregat. 245 PS sind es mindestens, 318 oder gar 464 PS sind ebenfalls möglich. In der Topvariante als Lexus RC F wird ein maximales Drehmoment von 530 Nm entfacht und für den Normsprint auf 100 km/h werden nur viereinhalb Sekunden benötigt. 270 km/h sind es am Ende des Gasgebens und die Krafteinteilung erfolgt via Acht-Gang-Automatik. Als Hybrid und damit RC 300h sind es 223 PS. Auch hier wird mit Hinterradantrieb gefahren, wie es sich für einen Sportwagen gehört.
Der Lexus RC ist eine gute Wahl für sportliche Fahrerinnen und Fahrer. Das Coupé ist elegant und gleichermaßen exzentrisch und fristet hierzulande zu Unrecht das Dasein eines Exoten. Zu gefallen weiß auch die erstklassige Ausstattung.
„Der Lexus RC ist eine gute Wahl für sportliche Fahrerinnen und Fahrer.“
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