BMW 3er-Reihe

Testbericht: Geschichte der BMW 3er-Reihe

Am Anfang der BMW 3er-Reihe stand die „Neue Klasse“ der 1960er Jahre. BMW betrat hiermit erstmals das Terrain der Mittelklasse und gliederte aufgrund des großen Erfolgs bald ein etwas kleineres Modell, die 02-Serie, aus. Während die „Neue Klasse“ in der 5er-Reihe aufging, folgte die BMW 3er-Reihe auf den 02er, der nur als Zweitürer zu haben war. Beide Modellreihen überschnitten sich sogar für zwei Jahre. Bereits der erste 3er verkaufte sich von 1975 bis 1983 fast 1,4 Millionen Mal. Die Rede ist von der Baureihe E21, die vom noch erfolgreicheren E30 mit 2,34 Millionen Verkäufen abgelöst wurde. Für die Gestaltung beider Baureihen zeichnete Paul Bracq verantwortlich, der zuvor bereits die „Pagode“ und den „Strich-Acht“ von Mercedes-Benz und viele weitere Fahrzeuge entworfen hatte. In Generation drei der 1990er Jahre wurde der 3er dann auch in der Kompaktklasse angeboten, wobei der „Compact“ ab 2004 als eigenständige 1er-Reihe unterwegs sind. Die Verkaufszahlen wuchsen stetig an und allein die fünfte Generation zwischen 2005 und 2013 wurde mehr als drei Millionen Mal produziert.

Besonderheiten der BMW 3er-Reihe

Mit der sechsten Generation, die bis 2019 im Angebot war, verzichtete man in der BMW 3er-Reihe erstmals auf Coupé- und Cabriolet-Varianten. Die Motorisierung erfolgt seither nur noch mit Turboaggregaten und die Gestaltung orientiert sich mehr und mehr als 5er und damit an der oberen Mittelklasse. Aktuell ist die siebte Generation auf dem Markt, die seit 2019 erstmals mit dem Buchstaben G bzw. der Bezeichnung G20 und G21 angeboten wird. Die bis dato verwendeten E-Nummern hatten die Marke seit den 1960er Jahren begleitet. Auch hinsichtlich der Antriebe läutet der aktuelle 3er ein neues Zeitalter ein und bietet noch effizientere Hybridmotoren.

Die BMW 3er-Reihe in Zahlen

In der Länge misst die BMW 3er-Reihe 4,71 Meter und ist damit noch einmal länger als die vorherigen Modelle. Die Mittelklasse wird dennoch perfekt ausgefüllt, was sich auch anhand von 1,83 Meter Breite und 1,44 Meter Höhe widerspiegelt. Interessant ist dabei, dass die Plattform mit der der großen 7er-Reihe identisch ist und auch der Roadster Z4 hieraus basiert. Man zeigt sich also flexibel und verpasste dem Mittelklasse-Topseller ein Kofferraumvolumen von 375 Liter bzw. 520 Liter beim Kombi. Die Rücksitzbank der BMW 3er-Reihe ist asymmetrisch aufgeteilt und ermöglicht ein Laderaumvolumen von maximal 1.600 Liter. Wer sich für den Kombi entscheidet, kann die Heckklappe separat öffnen, was natürlich über Sensoren geschieht. Die Organisation der Ladefläche wird durch Schienen erleichtert. Gewendet wird die BMW 3er-Reihe auf einem Wendekreis von 11,40 Meter.

Ausstattung und Komfort der BMW 3er-Reihe

Die Ausstattung der BMW 3er-Reihe ist umfangreich. Dank vieler Assistenten wird beispielsweise das Halten sowie das Wechsel des Spur erleichtert. Vor frontalen Kollisionen wird gewarnt und auch eine automatisches Bremsen ist möglich. Selbstverständlich hält die BMW 3er-Reihe das Tempo und arbeitet auf Wunsch mit Laserlicht und einer Leuchtweite von stolzen 600 Meter. Ungewöhnlich ist der Drive Recorder. Die Rede ist von einer „Dashcam“ mit der Möglichkeit der Dokumentation eines Unfalls für bis zu 40 Sekunden. Im Innenraum arbeitet die BMW 3er-Reihe mit zwei 12,3-Zoll-Displays und Connected Drive und fungiert auch als WLAN-Hotspot. Panorama-Glasdach, Ledersitze mit Lordosenstütze und Memory-Funktion sowie ein Surround Sound System von Harman Kardon runden den Luxus ab. Die Sprachsteuerung ist sogar in der Lage, umgangssprachliche Eingaben à la „mir ist kalt“ oder „Zeit für Musik“ zu verarbeiten.

Motorisierung und Antrieb

Wer über den Antrieb der BMW 3er-Reihe spricht, sollte die Windschlüpfrigkeit nicht unerwähnt lassen. Mit einem cw-Wert von 0,23 in der Ausführung 320d setzt der Münchner Hersteller neue Maßstäbe in seinem Segment und erfreut zudem mit einem geringen Gewicht. Verbaut wird jede Menge Aluminium und der Schwerpunkt ist BMW-typisch tief angesetzt. Die Benzin- und Dieselmotoren stehen ebenso wie der Hybrid wahlweise mit Hinterrad- oder Allradantrieb bereit und auch die Wahl zwischen einer Handschaltung und einer Automatik ist stets möglich. Seit der letzten Aktualisierung der Motorenpalette im Jahr 2020 stehen drei Benziner mit 156, 184 oder 258 PS und Reihen-Vierzylinder bereit. Der Sechszylinder M340i Xdrive leistet sogar 374 PS und braucht nur 4,4 Sekunden auf 100 km/h. Als Hybrid schlagen 292 PS im Boostmodus zu Buche und die Dieselausführungen leisten zwischen 150 und 340 PS.

Fazit

Die BMW 3er-Reihe ist auch nach mehr als 40 Jahren noch das Maß der Dinge in der Mittelklasse. Wer eine sportliche Interpretation dieses Segments mag, der kommt an diesen Fahrzeugen nur schwer vorbei.